Nach einer gefühlt ewigen (18 Stunden!) Busfahrt mit unzähligen Serpentinen kommt man in die Bergstadt Chachapoyas auf 2.335 Höhenmetern: benannt ist die Stadt nach der ursprünglichen Kultur der „Wolkenmenschen / Nebelkrieger“, die kaum erforscht ist und tatsächlich von den Inka besiegt wurde – die heutige Stadt ist aber wie immer nach dem spanischen Muster vom Reissbrett weg angelegt. Chachapoyas liegt schon im Amazonas-Gebiet, ist also trotz der Höhe grün und sehr lebendig! Die Berge und Schluchten rundum tauchen besonders morgens erst nach und nach aus den Wolken heraus auf. Aus der Stadt raus und zu unseren Tagesausflügen zu kommen, bedeutet denn auch noch mehr Serpentinen und mehr Schlaglöcher als Straße, untermalt mit der allgegenwärtigen und immer plärrenden Cumbia-Schunkel-Volksmusik, zu meistern; aber es lohnt sich jedes Mal!
Wir steigen knapp 12 Kilometer und 1.400 Höhenmeter zur Festung der Nebelkrieger „Kuelap“ hinauf und gelangen damit zu einem noch höher gelegenen Punkt (3.000 hm) als Macchu Picchu: nach all den Trekkings zuvor für die Geübten dieser Reisegruppe (= Judith) eher ein Spaziergang (für alle anderen doch sportlich). Stolz ist man dann oben angekommen allemal und einen Gipfel-Pisco-Sour gibt es auch! Runter geht’s dann bequem mit der Seilbahn.











Außerdem besuchen wir den viert längsten Wasserfall der Welt, „El Gocta“, und bekommen dort einen ersten Eindruck von echtem Regenwald, samt Lianen, Farnen – und Mücken. In das Wasserbecken am Fuß der gigantischen 700m-Kaskade zu hüpfen ist natürlich Pflicht – auch, wenn’s wirklich SEHR kalt ist: der gute Dr. Kneipp wäre begeistert!

















An Tag drei, zu Gast bei den Wolkenmenschen, besuchen wir den Nachbarort Rodriguez de Mendoza und die dort umliegende Kafeeplantagen sowie eine Tropfsteinhöhle. Gefühlt hat schlicht jede Familie einige Kaffeebäume im Garten: die Ernte wird vor Ort getrocknet und dann über lokale Kooperativen verkauft – hauptsächlich übrigens an GEPA. Umso seltsamer ist es für uns zu erleben, dass es so schwierig ist, guten gebrühten Kaffee in Perú zu bekommen! Inzwischen sind wir sogar bereit Instant-Kaffee mit Milchpulver zu trinken um damit der hiesigen Variante „Kaffeekonzentrat mit Wasser verlängert“ zu entgehen.









Beim Einstieg in die Tropfsteinhöhle lernen wir noch eine kulturelle Besonderheit kennen: die Wolkenmenschen haben ihre Toten 2mal bestattet: zuerst in der Erde liegend, dann nach ca. 3 Jahren werden die Knochen ausgegraben und in Höhlen in den senkrechten Felswänden wieder bestattet. So soll den Toten der Übergang in ein nächstes Leben ermöglicht werden: die Ausrichtung nach Osten schafft Verbindung zur Sonne, der Fluss darunter spendet neues Leben. Viele der Felsgräber sind bis heute nicht gefunden oder erschlossen, da sie so schlecht zugänglich sind.
In der Tropfsteinhöhle selbst heißt es dann „Kopf-einziehen und nichts anfassen“ (Judith tut sich mit beidem sehr schwer): die Höhle ist grundsätzlich nicht öffentlich zugänglich und der Besitzer selbst entdeckt jeden Tag ein par Meter Höhle, Stalaktiten und Fledermäuse mehr.
Als Erholung für unsere Ohren schaffen wir es, auf der Rückfahrt unserem Guide Michel die Hoheit über die Musikauswahl zu nehmen: und so tuckern wir diesmal durch beeindruckende Schluchten am Fluss entlang und dazu singt Hubert von Goisern seinen „Juchitzer“! Michel ist sofort begeistert und übt schon mal das Jodeln: Kulturaustausch gelungen! 😉













…. so langsam geht´s von den TRAUMhaften Erlebnissen über in das ALLTAGsgeschehen =(
Geniesse die Temperaturen in Mayobamba-Tarapoto 😉 Hitzewelle erwartet dich :)) Liebe Grüße,
bleib gesund 😘🐞 und bitte keine 🐜🪳🕷️mitbringen 🤣
Judith tut sich mit beidem sehr schwer! “Gefällt mir” 🤣
Das nächste mal mit Gleitschirm denk ich?! Traumhaft ( ebenso zu lesen, wie ihr es zusammen genießt)
Drück dich 🙂